Der Markt für CBD-Produkte beginnt in Japan endlich zu wachsen
Der Markt für CBD-Produkte, wie Kosmetik und Lifestyleprodukte, beginnt in Japan endlich zu wachsen. Der japanische CBD-Markt wuchs 2022 mit einem Gesamtumsatz von rund 120 Millionen Euro rasant. So waren auch auf Japans größter Kosmetik & Lifestylemesse “Cosme Tokyo 2023” erstmals deutlich mehr CBD-Brands vertreten. Viele bekannte Schönheitsunternehmen sind dem Trend schon länger auf der Spur und boten erstmals verstärkt CBD-Produkte in ihrem japanischen Portfolio an.
CBD-Produkte stellen momentan in Japan trotzdem noch kleine Nischenprodukte dar. Die Abneigung und Vorurteile gegen Marihuana sind dort nach wie vor ziemlich stark. Cannabis ist seit vielen Jahrzehnten eine verbotene Substanz. Die Strafen für Cannabiskonsum sind vergleichsweise hoch. Der Besitz von Cannabis für den Eigenbedarf wird mit bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug und zusätzlichen hohen Geldstrafen geahndet. Der Cannabiskonsum zu Genusszwecken unter Erwachsenen ist sehr gering. Es wird angenommen, dass nur etwa 0,2 % der japanischen Bevölkerung (15-64 Jahre) Cannabis zu Genusszwecken konsumieren.
Hanf und Hanfprodukte werden von vielen Japanern immer noch als gefährliche Droge angesehen. Dies ist insbesondere bei älteren und ländlichen Bevölkerungsgruppen der Fall. Doch langsam beginnen diese Vorurteile aufzuweichen. Vor allem bei jüngeren Japanern, die in städtischen Gebieten leben, ist die Verwendung von CBD-Produkten in den letzten Jahren populär geworden. Insbesondere unter gesundheitsbewussten japanischen Verbrauchern steigen die Marktanteile.
Derzeit unterliegen der Anbau von Hanf und die Extraktion von CBD in Japan immer noch starken Einschränkungen. Cannabis wird seit 1948 durch ein Cannabiskontrollgesetz geregelt. Im Allgemeinen sind CBD-Produkte in Japan legal. Doch müssen die Firmen aufpassen, was sie verkaufen und wie Sie das CBD aus der Pflanze extrahieren. Im Gegensatz zu vielen Ländern der westlichen Welt regeln japanische Gesetze CBD-Produkte und deren Verwendung streng. Daher importieren einheimische Marken ihr CBD normalerweise aus Europa oder den USA. Doch auch beim Import herrschen strenge Regeln. Es muss nachgewiesen werden, dass die Produkte nicht nur THC-frei sind, sondern zudem das CBD nur aus Stängeln und Samen extrahiert wurde. Diese Situation könnte sich jedoch bald ändern. Es wird erwartet, dass das japanische Gesundheitsministerium in diesem Jahr die aktuelle Cannabisgesetzgebung überprüfen wird. Dies könnte es einheimischen Unternehmen erleichtern, CBD-Produkte aus inländischem Anbau herzustellen, zu importieren und neue Marktchancen eröffnen.
Japan will zudem medizinisches Cannabis legalisieren. Einer der ersten Schritte zur Legalisierung von medizinischem Cannabis in Japan betrifft die Zulassung von Epidyolex. Dies ist ein pharmazeutisches CBD-Öl für bestimmte Arten von Epilepsie. Es wurde bereits von der europäischen Gesundheitsbehörden sowie der US-amerikanischen FDA zur Verwendung zugelassen. Die medizinische Zulassung wird, wie in anderen Ländern geschehen, auch dazu beitragen, das Image von legalem Cannabis zu verbessern.
Ein großer Marktanteil wird insbesondere bei Verbrauchergruppen, die auf der Suche nach Stressabbau und Entspannung sind, erhofft. Functional food und Getränke die mit zusätzlichen Inhaltsstoffen angereichert wurden, sind in Japan generell sehr beliebt. So sind viele der neu gelaunchten CBD-Produkte Getränke oder Edibles, die als Schlaf- und Entspannungsmittel positioniert werden.
Vapen ist derzeit mit Abstand die beliebteste Form des CBD-Konsums in Japan. Nikotinhaltige Liquids sind dort gesetzlich verboten. So tragen die E-Zigaretten-Vorschriften zur Popularität CBD-haltiger Flüssigkeiten bei. Vermitteln sie dem Konsumenten doch zumindest das Gefühl einer Dampfinhalation.
Obwohl sich der japanische CBD-Markt noch in der Anfangsphase befindet, gibt es aufgrund der steigenden Nachfrage, vor allem nach besserem Schlaf und Schmerzlinderung, hohe Wachstumschancen. Der Markt hat sich innerhalb weniger Jahre vervierfacht, von 28 Mio. Euro im Jahr 2019 auf 120 Mio. Euro im Jahr 2022. Aufgrund rechtlicher Unsicherheiten fehlte es dem Markt jedoch an Investitionen und aktiver Präsenz größerer Unternehmen. Die für 2023 erwartete Gesetzesänderung wird dies ändern.