Neue Produktionsstätte soll die Nachfrage in ganz Europa decken.
Der niederländische Medizinalhanfanbieter Bedrocan will laut Pressemitteilung eine neue Anlage in Dänemark eröffnen, um den europäischen Markt weiter zu decken.
Bedrocan wurde 2003 gegründet und ist bislang der einzige Hersteller von medizinischem Cannabis in den Niederlanden. Die neue Produktionsstätte für Anbau und Verpackung soll bis Ende 2023 in Køge, 30 Kilometer südlich von Kopenhagen, in Betrieb gehen und rund 40 Arbeitsplätze schaffen.
Bedrocan betreibt bereits zwei Indoor-Produktionsanlagen, eine Pflanzenforschungseinrichtung sowie ein Labor in den Niederlanden. Bedrocan ist allerdings derzeit an einen Exklusivvertrag mit dem niederländischen Gesundheitsministerium gebunden. Dies bedeutet, dass die Produkte von Bedrocan nach dem derzeitigen Rechtsrahmen nur über das niederländische Amt für medizinisches Cannabis (OMC) erhältlich sind.
Durch die Dänische Betriebsstätte erhofft sich Bedrocan einfacher am internationalen Markt teilnehmen zu können. Das Unternehmen gewinnt so die Freiheit, direkt mit anderen kommerziellen Partnern Geschäfte zu tätigen. Die GMP-zertifizierte Anlage soll es ermöglichen, die Produktionskapazität zu erweitern und die wachsende internationale Nachfrage nach medizinischen Cannabis-Produkten zu decken. Dänemark bietet neben der Nähe zu den Niederlanden einen weiteren, entscheidenden Standortvorteil. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern ist die maximale Produktionsmenge von medizinischem Cannabis rechtlich nicht beschränkt. Beispielsweise ist in Deutschland die maximale jährliche Produktion durch eine Ausschreibung der BfArM von 2019 gedeckelt. Diese sieht vor, dass die drei ausgewählten Unternehmen Aurora, Demecan und Aphria (mittlerweile Teil von Tilray) über vier Jahre verteilt gut zehn Tonnen herstellen. Pro Jahr macht das etwa 2,6 Tonnen.
Zunächst soll mit der Produktion bekannter Bedrocan-Sorten, wie Bedrocan- und Bediol begonnen werden. Auch eine neue Produktlinie mit hohem CBD-Gehalt ist bereits in Planung. Diese soll zunächst für die Belieferung des europäischen Marktes bestimmt sein.