Die Kanadischen Cannabisunternehmen haben eine beträchtliche Menge an Cannabis produziert, die nicht verkauft wurde. Kanadas Bestand an unverkauftem Cannabis ist auf stolze 1,5 Milliarden Gramm angestiegen. Insgesamt spiegelt dies die aktuellen Herausforderungen wider, mit denen die kanadische Cannabisindustrie konfrontiert ist. Die Unternehmen sind bestrebt, Lösungen zu finden, um diese Situation zu bewältigen und ihre Geschäfte profitabel zu machen.
Die Ursachen für diesen unverkauften Bestand sind vielfältig. Zum einen hat Kanada seit der Legalisierung von Freizeit-Cannabis im Jahr 2018 eine beträchtliche Anzahl von lizenzierten Produzenten, was zu einer übermäßigen Produktion, einem starken Wettbewerb und Preisverfall geführt hat. Laut dem Consumer Price Index von Statistics Canada ist der Einzelhandelspreis von Cannabis seit 2018 um fast 30 % gesunken. Die sinkenden Preise setzen Unternehmen in der gesamten Cannabis-Lieferkette in Kanada unter Druck.
Zusätzlich haben regulatorische Herausforderungen und Engpässe bei der Lizenzierung von Einzelhandelsgeschäften in einigen Provinzen die Verbreitung von legalen Verkaufsstellen behindert. Dies hat dazu geführt, dass die legalen Anbieter mit einer begrenzten Anzahl von Vertriebskanälen konfrontiert sind, um ihre Produkte zu verkaufen.
Darüber hinaus hat die COVID-19-Pandemie die Situation verschärft. Geschäftsschließungen, Reisebeschränkungen und andere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben den Verkauf von Cannabisprodukten beeinträchtigt. Die Lieferketten wurden unterbrochen, und einige Einzelhandelsgeschäfte waren zeitweise geschlossen.
Die Unternehmen in der Branche haben versucht, mit Preisnachlässen und anderen Werbeaktionen die Nachfrage anzukurbeln, um das unverkaufte Inventar abzubauen. Der unverkaufte Bestand hat weitere finanzielle Auswirkungen auf die Unternehmen, da sie hohe Lagerhaltungskosten tragen müssen. Einige Unternehmen haben bereits Abschreibungen auf ihren Bestand vorgenommen, um die Auswirkungen auf ihre Bilanzen zu mildern.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, suchen die kanadischen Cannabisunternehmen nach alternativen Absatzmärkten. Sie erkunden Möglichkeiten im Exportgeschäft und suchen nach Chancen in anderen Ländern, in denen Cannabis legal ist. Ein weiterer Aspekt des Problems ist dabei natürlich die begrenzte Möglichkeit, überschüssiges Cannabis aus Kanada zu exportieren. Obwohl Kanada Cannabis legalisiert hat, bleibt der internationale Markt begrenzt, was bedeutet, dass die Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre überschüssigen Bestände außerhalb des Landes zu verkaufen. Darüber hinaus hoffen sie auf eine Verbesserung der Nachfrage auf dem inländischen Markt durch die Einführung neuer Produkte wie Esswaren und Getränke, die im Oktober 2019 legalisiert wurden.